Radleben und Digitalisierung

Radleben Wahoo

Von Berufs wegen habe ich viel mit Themen wie Work 4.0 und Digitalisierung zu tun. Da dies mittlerweile kein Trend mehr ist, sondern für Unternehmen und deren Mitarbeiter unumgänglich, stellt sich mir die Frage, inwieweit die Digitalisierung das Radleben beeinflusst.

 

Digitalisierung

Viele Unternehmen haben eine ganz eigene Definition des Begriffs Digitalisierung und deren Auswirkungen aufs Arbeitsleben. Die Politik hat je nach Partei wieder ein anderes Verständnis, und bei Behörden und Ämtern schaut es wieder anders aus.

Digitalisierung ist für mich nicht synonym zur Disruption, kann diese jedoch einschließen. Z.B. durch neue Technologien, deren Verwendung und neue Formen der Zusammenarbeit. Es ist nicht damit getan, den Mitarbeitern ein Tablet in die Hand zu drücken und dann zu meinen, man habe den digitalen Wandel im Unternehmen geschafft.

Vor allem die neuen Formen der Zusammenarbeit werden Unternehmen vor Herausforderungen stellen. Dieser Wandel muss in den Köpfen und im Verhalten der Führungskräfte und Mitarbeiter stattfinden. Es werden fluide Teams entstehen, die sich je nach Thema und Interesse zusammensetzen, Kollaborationen außerhalb des bestehenden Tätigkeitskreises werden zunehmen und nicht zuletzt die Entwicklungszyklen neuer Services und Produkte werden sich weiterhin verkürzen.

Dieser Blog ist innerhalb eines Working Out Loud Circles entstanden. Das dort Erlernte hilft mir jeden Tag beim Arbeiten.

 

Der Einfluss aufs Radleben

Jetzt kann man sich fragen, was das alles mit dem Radleben zu tun hat? Da bewege ich mich doch mit Muskelkraft durch die Natur und genieße das Freiheitsgefühl?

Wenn wir uns zunächst die Technologie-Entwicklung anschauen, gab es in den letzten Jahren einen großen Sprung vor allem im Bereich der Elektronik: elektronische Schaltungen mit automatisierten Schaltmustern, elektronische Antriebe, Vernetzung der Geräte untereinander, etc. Das kann man nun gutheißen oder nicht. Die Entwicklung schreitet weiter voran.

Auch in Bezug auf neue Formen der Zusammenarbeit kann man die Brücke zum Radleben schlagen: soziale Netzwerke ermöglichen es bspw. mit Gleichgesinnten zusammenzukommen. Die Zusammensetzung der Gruppen kann wechseln, je nach Location oder Radkategorie. Kontakte lassen sich viel schneller schließen – und auch wieder lösen.

Schauen wir uns die Produktzyklen der Radhersteller an. Die Leitmesse Eurobike findet im kommenden Jahr bereits Anfang Juli statt, um „Herstellern, Fachhandel und Medien zukünftig die Möglichkeit, sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt Orientierung, Ausblick und Planungssicherheit für Produkte, Marken und Trends der kommenden Saison zu verschaffen.“

D.h. wenn ich mir im März 2018 ein aktuelles Rad kaufe, ist es im Juli/August schon wieder ein Auslaufmodell.

 

Und nun …?

Ich bewege mich weiterhin mit Muskelkraft durch die Natur und genieße das Freiheitsgefühl. Daran ändert auch die Digitalisierung nichts – im Gegenteil: das Radleben hilft mir, mich zu fokussieren, Kraft zu tanken und Gedanken zu ordnen.

Welche Möglichkeiten ich nutze, entscheide ich. Mein nächstes Rad wird eine mechanische Schaltung haben, ganz einfach, weil ich so das Gefühl habe, die Technik beherrschen zu können. Es wird ein Stahl-Rad werden, das ich sicherlich eine lange Zeit fahren werde (dazu in naher Zukunft mehr). Dennoch erfreue ich mich an meinem Wahoo Elemnt Bolt, der automatisch meine Radtour auf Strava hochlädt oder an meiner See.Sense-Beleuchtung, die ich bequem über eine App steuern kann. Über soziale Netzwerke habe ich tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich mich online austausche und zum Radfahren verabrede.

Digitalisierung ist, was du draus machst – stimmt so sicherlich nicht vollumfänglich. Gerade im beruflichen Alltag werde ich die Möglichkeiten nutzen (müssen). In Bezug aufs Radleben haben wir jedoch (noch) die Wahl – und jeder sollte für sich ausprobieren, was passt und was nicht.

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