Nachdem ich bereits Ende 2017 zum Bikefitting bei Crema Cycles in Pfronten war, habe ich kurze Zeit später das Angebot fürs Rad bekommen – komplett ohne Laufräder. Die hatte ich ja schon. Dazu ein erster Vorschlag zur Geometrie.
Da ich kein ausgesprochener Geometrieexperte bin, habe ich mich mit einem Freund abgestimmt und habe mir die Geometrien der aktuell vergleichbaren Serienräder verschiedener Marken angeschaut. Die Geometrie hat auf dem Papier gepasst. Lediglich wegen eines steileren Sitzwinkels habe ich nachgefragt. Nachdem wir uns auf eine Sattelstütze ohne Kröpfung geeinigt hatten, war alles klar.
Die Ausstattung
Die Zipp 303 Laufräder mit Schwalbe Pro1 (28mm) hatte ich ja schon. Wie im vorherigen Artikel erwähnt, fahre ich auch beim Rennrad schlauchlos. Sowohl bei den Scheibenbremsen als auch bei der kompletten Schaltung habe ich mich für die mechanische Shimano Ultegra entschieden. Sie ist ein wenig schwerer als die Dura Ace. Der vermeintliche Unterschied fällt für mich jedoch nicht ins Gewicht. Mit der Ultegra war ich über Jahre bei meinen vorherigen Rennrädern sehr zufrieden. Meines Erachtens bietet sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Lenker, Vorbau und Sattelstütze sind von ENVE. Der Sattel ist von fabric mit Carbonstreben.
Was lange währt, …
Zwischen Bikefitting und Abholung lagen über fünf Monate. Es war ja nicht so, dass ich in der Zeit nicht Radfahren konnte, gegen Mai bin ich dennoch recht ungeduldig geworden. Als der Tag der Abholung dann bevorstand, stieg auch die Aufregung. Insgesamt ist es ja ein nicht unwesentliches Investment. Das Rad ist maßgefertigt und sollte schon passen. Bei meinem Scott Gravelrad von der Stange habe ich einige Zeit und Experimente mit Vorbaulänge und -höhe gebraucht, bis ich mich schließlich darauf wohl gefühlt hatte. Die erste Probefahrt auf dem Doma in Pfronten war ein wenig ungewohnt. Das Rad ist optisch viel filigraner als meine bisherigen Carbonräder. Die Sitzposition war auch anders als bisher gewohnt: viel kürzer und trotz der weit rausgezogenen Sattelstütze irgendwie aufrechter. Zudem war ich möglicherweise auch zu sehr auf die Schaltung fixiert, die noch nicht so sauber lief. Wie auch immer: Rad ins Auto gepackt und wieder ab nach Hause.
Die Jungfernfahrt
Zu Hause angekommen habe ich dann noch ein wenig an den Feinheiten gearbeitet: Sattel minimal höher gestellt, Steuersatz-Kappe getauscht, RCC Aufkleber platziert, Sattel eingestellt und vor allem: Schaltung komplett neu eingestellt. Das perfekte Wetter konnte ich dann für die Jungfernfahrt nutzen. Und was soll ich sagen: alles passt perfekt! Ich habe das Gefühl, zum ersten Mal in richtiger Position auf dem Rennrad zu sitzen. Vielen Dank, Ken, für das geniale Rad!