Von Zeit zu Zeit steht der Kauf einer neuen Radhose an. An sich mache ich diesbezüglich keine Experimente, sondern vertraue bei kurzen Radhosen seit Jahren auf Produkte der Marke Assos. Anfang des Jahres hat Assos ein neues Model auf den Markt gebracht, die Equipe Bib Shorts S9. Fast zeitgleich hat Gore ein vielversprechendes Model lanciert, die C7 Bibshort. Preislich liegen beide Hosen bei ca. 200 € (die Gore C7 Race kostet mittlerweile 249 €). Sicherlich kein Schnäppchen. Durch die aufwändige Verarbeitung, die guten Materialien und die hohe Qualität sind beide jedoch ihren Preis wert. Beide Hosen versprechen, dass sie nicht verrutschen, egal ob in Kurven, im Wiegetritt oder bei Positionsänderungen im Sattel.
Assos Equipe Bib Shorts S9
Wer einmal eine Assos Radhose hatte, ist in der Regel ein Fan. So auch ich. Insofern war ich gespannt, ob die S9 tatsächlich nochmal einen Unterschied ausmacht zu den verschiedenen Assos Modellen, die ich bisher habe.
Die Haptik und der erste qualitative Verarbeitungseindruck sind super. Der Stoff ist eher stabil, ohne unangenehm zu sein. Vielmehr vermittelt die Hose viel Vertrauen. Schon bei der Anprobe sitzt sie wie angegossen, sodass die Kaufentscheidung schnell gefallen ist. Im Laufe des letzten halben Jahres habe ich die Hose regelmäßig getragen, in erster Linie auf dem Rennrad, aber auch auf dem Mountainbike. In der Tat bleibt die Hose in allen Radlagen dort, wo sie sein soll. Nichts verrutscht, scheuert oder kneift. Insgesamt ist die Hose auffällig unauffällig. Egal, ob heiß oder Temperaturen um die 10° C, Feuchtigkeitstransport sowie Tragegefühl sind hervorragend.
Gore C7 Bibshort
Von Gore hatte ich qualitativ schon immer einen guten Eindruck. Meine Winterradhosen sind von Gore und funktionieren seit einigen Jahren zuverlässig.
Die C7 Bibshort gibt es in drei Ausführungen: Race, Long Distance und Vent. Allen drei Modellen gemeinsam ist, dass sie quasi um das Polster herum designed wurden. Ich habe mich für die Race-Variante entschieden. Sie hat mir den besten Allround-Eindruck vermittelt. Die Hose habe ich online direkt bei Gore bestellt. Als ich sie ausgepackt habe, war ich überrascht, wie dünn und zart das Material ist. Beim ersten Anprobieren war ich vorsichtig, um nichts zu zerreißen. Die Beinabschlüsse haben nur einen dünnen Silikonrand, der nicht so prompt sitzt wie bei Assos.
Die Skepsis hat sich im Laufe der Zeit gelegt. Die Hose sitzt 1A. Auch hier verrutscht nichts, und sie trägt sich insgesamt sehr angenehm. Bei kühleren Temperaturen um die 10° C ist sie noch OK, instinktiv würde ich auf Grund des dünnen Materials dann eher zur Assos greifen. Der Vorteil des dünnen Materials ist jedoch der Einsatz bei heißem Wetter und als eine Art Liner Shorts unter einer Baggy Shorts beim Mountainbiken. Dort trägt sie kaum auf und sitzt super.
Fazit
Die beiden Hosen nehmen sich beim Sitzkomfort nicht viel. Bei Radhosen ist das subjektive Empfinden natürlich sehr unterschiedlich, ähnlich wie bei Sätteln. So konnte ich im direkten Vergleich keinen Unterschied feststellen. Ich fahre mit beiden Hosen sehr gerne.
Was die Verarbeitungsqualität angeht, finde ich, dass die Assos Hose ein wenig sorgfältiger verarbeitet ist. Zudem gefallen mir die Haptik und die Beinabschlüsse bei der Assos Hose besser. Das alles zusammengenommen, hat die Assos Hose bei mir die Nase vorn. Sie sitzt noch besser als die ohnehin schon überragende Assos T Equipe. Insofern bleibe ich ein Fan, was Assos Hosen angeht, und kann sie allen empfehlen, die sich eine neue Radhose zulegen möchten.