Nachdem ich mich nun etwas intensiver mit der Anschaffung eines neues Mountain Bikes beschäftigt habe, bin ich nicht umhingekommen, Thomas Stoll in Osterfingen bei Schaffhausen einen Besuch abzustatten. Dort werde ich das Stoll M1 ausgiebig testen. Die Auswahl der Kandidaten hat sich weiter eingeschränkt bzw. hat sich im Laufe des Auswahlprozesses im Prinzip auf das Stoll reduziert. Insofern war ich extrem gespannt, wie es sich denn tatsächlich fahren lässt.
Roadtrip to Switzerland
In aller Herrgottsfrühe bin ich mit meinem Freund Jan am ersten Dezembersamstag von Heidelberg nach Osterfingen gefahren. Dort waren wir mit dem Inhaber von Stoll Bikes, Thomas Stoll, um 9.30 Uhr verabredet. Vorab haben wir mit Thomas geklärt, welchen Einsatzbereich wir uns für die Bikes vorstellen, wie groß und schwer wir sind und welche Komponenten wir (grob) fahren wollen. Schon zu diesem frühen Stadium war die Kommunikation einwandfrei. Die Firmenzentrale befindet sich im beschaulichen Osterfingen im Elternhaus von Thomas, das ganz an die Bedürfnisse der noch jungen Firma angepasst ist. Das ganze Ambiente macht einen tadellosen Eindruck, alles ist sauber, freundlich und verbindlich. Beim Espresso vor der Testfahrt hat uns Thomas ausführlich das Zustandekommen seiner Firma bis zur Entwicklung der Bikes erklärt. Da gab es schon den ein oder anderen Aha-Moment. Unglaublich, mit welcher Leidenschaft, Präzision und Kompetenz alle Beteiligten bei der Sache sind.
Die Testfahrt
Dann war es soweit. Wir haben uns umgezogen und haben gemäß unserer Vorstellungen unsere Testbikes bekommen. Jan hatte ein T1, das Trailbike von Stoll mit 140 mm Federweg. Spontan wurde noch die Gabel umgebaut und Jan konnte die neue DT Swiss Gabel mit 150 mmm Federweg testen. Mein Testbike war ein M1, das Marathon Bike, jedoch mit 120 mm Federweg vorne und hinten und einer Fox 34 Stepcast. Beide Räder waren perfekt eingestellt in Bezug auf die Komponenten, über den Reifendruck bis zum Druck in Dämpfer und Federgabel. Die Testrunde war ca. 20 km lang und bot alles, was man sich auf einer Testfahrt wünschen konnte. Breite Wege, technische Trails, mal steiler, mal flacher und ausgiebig Gelegenheit, die Bikes auf Herz und Nieren zu testen. Thomas war die ganze Zeit mit dabei und hat beobachtet, wie wir fahren. So perfekt, wie die Bikes eingestellt waren, so perfekt ließen sie sich auch fahren. Selbst bergauf hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht. Das Fahrwerk war über die gesamte Testrunde aktiv. Habe nur mal kurz daran gedacht, die Plattform zuzuschalten, an sich war es aber nicht notwendig. Nachdem wir die Bikes so richtig eingesaut hatten bei schmuddeligem, nassem Herbstwetter, sind wir total happy wieder in der Stoll Bikes Zentrale angekommen. Dort haben wir uns umgezogen, und Thomas kam mit leckerem Käse, Brot und Saftschorle.
Die Konfiguration
Die beiden Testbikes kamen unserer Wunschvorstellung schon sehr nahe. Thomas ist mit uns dann Schritt für Schritt die potentiellen Komponenten, das Carbon Layup und die weiteren Details durchgegangen. Das hat unter anderen auch deshalb so Spaß gemacht, weil Thomas zu den einzelnen Komponenten ideal beraten und uns seine Empfehlungen ausgesprochen hat, dabei aber nicht versucht hat, uns zu überstimmen, wenn es um Details ging. Großartig war auch, dass er so ziemlich alle Teile auf Lager hatte und wir uns selbst ein konkretes Bild machen konnten. D.h. wir konnten alle Teile in die Hand nehmen, ans Rad halten und diskutieren. Das alles ohne Hektik und Zeitdruck. Wo gibt es das sonst? Auch was die farbliche Abstimmung anging, haben wir konstruktiv zu den unterschiedlichen Farbmöglichkeiten diskutiert. Offenbar waren gerade ein paar Räder in der Auslieferung, sodass er uns immer wieder konkrete Beispiele aus dem Lager holen konnte. So waren wir in der Lage, uns ein perfektes Bild von unseren potentiellen Bikes zu machen. Besser geht es nicht. Als es dann ums Angebot ging, hat Thomas uns auch nicht gedrängt. D.h. wir mussten jetzt nicht zwingend eine Bestellung aufgeben. Auf der Rückfahrt haben wir beide dann noch ausgiebig über die Optionen diskutiert. Am nächsten Tag (Sonntag) hatten wir schon das Angebot im Postfach – inklusive schönem Erinnerungsfoto.
Fazit
Was soll ich sagen? Wir haben beide ein Rad bei Thomas bestellt. Eine derartig gute und ausführliche Beratung in Verbindung mit einem derart hochwertigen Produkt habe ich noch nie erlebt. Der ganze Prozess war transparent, ehrlich und wertschätzend. Von der ersten Kontaktaufnahme per Mail bis zur Weltklasse-Beratung. Die Story hinter den Bikes stimmt, und der Qualitätsanspruch sucht seinesgleichen. Hinzu kommt, dass wir nicht Monate auf unsere Bikes warten müssen. Aller Voraussicht nach sind die Bikes in drei Wochen fix und fertig. Ich kann es kaum abwarten und werde berichten …
